Miniatur_Alex Schulman: Vergiss mich
- chock50
- vor 3 Tagen
- 1 Min. Lesezeit
Übersetzung: Hanna Graz.
dtv, 2025.
«Mama bildete ihre Kindheit nach, indem sie sie physisch nachbaute. Ich bilde meine Kindheit nach, indem ich sie mit Worten beschreibe. Wir agieren auf unterschiedliche Weise, dennoch haben wir dasselbe Anliegen.
Warum tun wir das? Was ist es, das wir dabei teilen? Die Sehnsucht, etwas erneut zu erleben, was vor langer Zeit gewesen ist?
Vielleicht haben wir gemeinsam, dass da etwas kaputtgegangen ist, zu Beginn unseres Lebens. Wichtige Beziehungen, die nicht funktioniert haben. Etwas, das sich später nicht mehr reparieren liess. Diese ständigen Reisen in die Vergangenheit, die wir unternehmen müssen - vielleicht sind sie ein Versuch, uns in eine Zeit zurückzuversetzen, bevor alles zerfiel. Wir reisen in die einzige Zeit unseres Lebens, in der wir ganz waren, denn dort fühlen wir uns geborgen.
Das ist die helle Erklärung.
Die dunkle lautet, dass wir zu dem Schmerz zurückkehren, den wir verdrängt haben, dass wir uns zwingen, ihm noch einmal zu begegnen, um endlich heilen zu können.»
S. 186

Mit dieser Mutter war es einmal schön und hell und lustig. Und dann war es das nicht mehr. Es wurde unberechenbar, schwierig und voller undurchdringlicher Schwere. Und dazwischen drei kleine Jungen, die versuchen, die Welt zu verstehen, in der sie leben. Während ihrer Kindheit und immer noch als Erwachsene. So viel Schmerz, so viel schwierige Liebe. So viel Verpasstes, Verdrängtes, Geheimes. Und so wenig Möglichkeit zu heilen.
Für Liebhaber*innen von
# Aufarbeitung von Verdrängtem
# Mutterliebe
# Sucht, Abhängigkeit und Co-Abhängigkeit
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