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Miniatur_Claire Keegan: Reichlich spät

Übersetzung: Hans-Christian Oeser.


«"Sie hat gesagt, dass die Dinge sich jetzt vielleicht ändern, aber dass gut die Hälfte der Männer in deinem Alter einfach nur will, dass wir den Mund halten und euch geben, was ihr verlangt, dass ihr verzogen seid und verachtenswert werdet, wenn die Dinge nicht so laufen, wie ihr es wollt."

"Ist das so?"

Er wollte es leugnen, aber was sie gesagt hatte, kam einer Wahrheit , die er bis dahin kein einziges Mal in Erwägung gezogen hatte, unangenehm nahe. Ihm ging durch den Sinn, dass er nichts dagegen hätte, wenn sie in diesem Moment den Mund hielte und ihm gäbe, was er verlangte. Er hatte das Gefühl, sich einen Scherz leisten zu können, entschärfen zu können, was zwischen sie getreten war, doch ihm fiel nichts ein - und dann war der Moment auch schon vorüber, und sie wandte sich ab.»

S. 40f.

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Cathal hätte vor einem Jahr fast geheiratet. Sabine sollte zu ihm ziehen und sie kommt: mit ihrer Menge an Sachen, beansprucht Raum, kocht und hinterlässt Abwasch und will Kirschen für die Tarte und einen Ring. Was zu viel ist, ist zu viel.

Sabine gibt den Ring zurück - aber umtauschen oder zum Juwelier zurückbringen kann man den jetzt auch nicht mehr.


Für Liebhaber*innen von

# unangenehmen Wahrheiten

# viel Wahrheit auf wenig Seiten

# Erkenntnisprozessen

 
 
 

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