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Miniatur_Nell Leyshon: Die Farbe von Milch

Übersetzung: Wibke Kuhn.

Wilhelm Heyne Verlag, 2019.


«Ich kann nichts verbergen in meiner Stimme, Missus. Zumindest wissen Sie immer woran Sie bei mir sind. Ich glaube ich könnte nicht mal lügen wenn man es mir befehlen würde.

Das ist eine gute Eigenschaft.

Kommt darauf an, ob Sie hören wollen was ich zu sagen habe.

Ich glaube schon, doch.

Ich komme aber immer in schreckliche Schwierigkeiten, weil ich so bin wie ich bin.

Wirklich?

Ja. Können Sie lügen?»

S. 76

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Marys Haare haben die Farbe von Milch. Sie schreibt diese Geschichte im Namen des Herrn achtzehnhundertundeinunddreissig. Und zwar von eigener Hand.

Dafür, dass sie dies tun kann, zahlt sie einen hohen Preis. Den höchsten. Ist es das wert?


Mary ist die jüngste von vier Töchtern auf einem Bauernhof. Sie hat ein lahmes Bein und ist nicht der erwünschte Sohn. Sie kann hart arbeiten und tut dies erst für den Vater, dann für den Pfarrer. Sie behauptet sich, sie hat ihre Würde. Sie erlebt Gutes und viel Gewalt. Und damit sich von ihrem Leben eine Spur erhält, ist sie bereit den hohen Preis zu zahlen.


Ist das ein gerechter Preis? Ganz und gar nicht. Ganz und gar nicht.


Für Liebhaber*innen von

# Löwenzahn im Asphalt

# Schreiben als Survival-Kit

# dem, was bleibt

 
 
 

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