Miniatur_Ulla Lenze: Das Wohlbefinden
- chock50
- 20. Okt. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Klett-Cotta, 2024.
«Ihr war, als sähe sie in dieser Sekunde die Frauen durch die Flure gehen. Als wären sie selbst, die Zukünftigen, die eigentlichen Geister. Und dann war da noch etwas, wovon Maurus Meyer nichts verstand, und das war etwas, das der Guide plötzlich sagte: "Damals hat man die Schwächsten geschützt. Man hat sie ernst genommen, man hat ihnen die gleiche Pflege angedeihen lassen wie den Reichen und Privatversicherten. Denn man wusste, dass man nur aus dem Überfluss heraus, aus dem Überschuss an Fürsorge und Güte, Krankheit heilen konnte. Es ist eine Utopie gewesen. Eine Utopie, die an einem Ort wie diesem verwirklicht wurde."»
S. 215

Eine Lungenheilanstalt, in der einfache Arbeiterinnen behandelt werden wie Prinzessinnen. Eine lungenkranke Arbeiterin, die sich einfach nicht in die Abläufe einordnen lässt und Geister sieht. Eine Schriftstellerin, die nach den ureigenen Worten sucht und ihre Enkelin, die versucht, ihr eigenes Leben auf die Reihe zu kriegen und zu verstehen, wie das alles zusammenhängt. Immer wieder der Versuch, wahrhaftig zu sprechen, zu sehen, zu empfinden, zu leben. Vom Kaiserreich bis in die Gegenwart.
Für Liebhaber*innen von
# Zauberberg revisted
# Geisterseher*innen
# Heilung

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