Miniatur_Édouard Louis: Monique bricht aus
- chock50
- 17. Feb.
- 1 Min. Lesezeit
Übersetzung: Sonja Finck.
S. Fischer Verlag, 2025.
«Ich dachte: Die Kategorie "Armenpflege" setzt den Glauben an Eigentum voraus. Man kann nur denken, dass man anderen hilft, wenn man überzeugt ist, dass das, was man gibt, einem selbst gehört, und zwar nur einem selbst.
Also half ich meiner Mutter in diesem Sinne nicht, denn ich war überzeugt, dass das, was mir gehörte, auch ihr gehörte, denn ich bin überzeugt, dass unsere Schicksale miteinander verbunden sind, dass es zwischen uns eine Kontinuität gibt.
Ich dachte: Hör auf zu denken! Erst handeln, dann denken.
Sonst kann es keinen Ausbruch geben.
Niemals.»
S. 84

Monique ist schon einmal ausgebrochen. Nun tut sie es wieder. Das ist nötig, weil es sehr schwer ist, der Armut und Gewalt zu entkommen. Aber sie ist nicht allein und sie ist eine Königin. Und so schliesst sich ein Kreis: Der Sohn entkommt mit einem Buch über sie; sie entkommt dank des durch das Buch verdienten Geldes. Und so etwas wie Wolkengucken ist möglich. So etwas wie Freiheit ist möglich. So etwas wie Verbundenheit ist nötig.
Für Liebhaber*innen von
# Bildet Banden
# Verbundenheit
# der Möglichkeit des Ausbruchs

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