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Zitat zum Sonntag_Charles Pépin: Mit der eigenen Vergangenheit leben. Eine Philosophie für den Aufbruch

  • chock50
  • 22. Dez. 2024
  • 1 Min. Lesezeit

Übersetzung: Caroline Gutberlet.


«Es wäre ein Fehler zu glauben, dass das Gestern allein der Vergangenheit angehört. In Wirklichkeit vergeht die Vergangenheit nicht; wir bestehen zu weitaus grösseren Teilen aus Vergangenheit als aus Gegenwart. Jeder erlebte Augenblick schliesst sich eilends der Vergangenheit an, die sich endlos weiter aufbläht wie ein Segel bei Rückenwind. In der Gegenwart sind wir nur Passanten: Je weiter wir im Leben voranschreiten, desto reicher an Erlebtem sind wir. Daher ist es für uns essenziell, gut mit unserer Vergangenheit zu leben und den richtigen Abstand zu ihr zu finden. Um uns selbst besser zu kennen und zu verstehen, um zu wissen, was wir geerbt haben, aber vor allem, um nicht ins Grübeln und Wiederkäuen zu verfallen wie diejenigen, die nicht mit, sondern in ihrer Vergangenheit leben und manchmal auch in Neurosen oder Ressentiments gefangen sind.
Ohne die Lichtmomente des Gestrigen sehen wir nichts vom Morgigen, und das immer grösser und stärker werdende Segel treibt uns irgendwohin. Unser Leben entgleitet uns, wir werden zu blinden Passagieren.»

S. 11

 
 
 

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